Sprichwörtliches
aus der Bibel
Wer’s glaubt, wird selig
Diese Redewendung ist die ironische oder spöttische Reaktion auf eine Behauptung, die unglaubwürdig erscheint. Sie stellt die seligmachende Wirkung des Glaubens in Frage.
In seinem biblischen Ursprung hat der Satz einen völlig anderen Sinn.
Jesus ist von den Toten auferstanden, sein Grab ist leer. Doch seine Jünger wollen es nicht glauben. Da erscheint ihnen der Auferstandene, er tadelt ihren Unglauben und verkündet ihnen: »Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden. Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden« (Markus 16,16).
Der Unterschied zwischen der Übersetzung Martin Luthers und der heute üblichen Redewendung ist das kleine »s«. Selig werden wir nicht, wenn wir an irgendetwas glauben, sondern nur, wenn wir an Gott glauben und ihm vertrauen.
Die uns geläufige Redewendung parodiert das Bibelwort und verkehrt die ursprünglich von Jesus getroffene Aussage ins Gegenteil. Dem Glaubenszweifler bietet es eine Chance zur Nichtverdammung an.
Bleiben wir Christen beim Wort Gottes und vertrauen auf ihn.
Er wird uns nicht enttäuschen.
Ursula Bernhardt
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