
Sprichwörtliches
aus der Bibel
Früher war
alles besser
… die Züge fuhren pünktlicher, die Sommer waren länger, das Leben weniger hektisch, die Menschen sprachen noch miteinander.
Wer so spricht, verklärt die Vergangenheit und klagt das gegenwärtige Leben aus Unzufriedenheit an. Dass früher nicht alles besser, sondern vieles schlechter war, erkennt jeder, der an Entwicklungen denkt, die uns allen zugutekommen: medizinischer und technischer Fortschritt, größere soziale Gerechtigkeit, höhere Lebensqualität.
Der menschliche Mechanismus, sich die Vergangenheit in verklärter Nostalgie schönzumalen, war schon in der Antike ein bekanntes Phänomen. „Frag nicht: ‚Warum war früher alles besser?‘ Damit zeigst du nur, wie wenig Weisheit du besitzt“, schreibt das Buch des Predigers, das man traditionell König Salomo zuschreibt (Pred 7,10). Denn er wusste, dass auch in seiner Zeit die alten Zeiten nicht wirklich besser waren. Zum anderen war ihm klar, dass das Leben in der Vergangenheit uns nichts nützt – vielmehr müssen wir uns der Realität stellen.
Gott möchte nicht, dass wir die Vergangenheit vergessen. Aber statt in ihr zu schwelgen, sollen wir Vergangenheit und Gegenwart in Einklang bringen. Das bringt Alt und Jung einander näher und hilft uns auch in unserem persönlichen Leben.
Nehmen wir das Leben im Hier und Jetzt an, erkennen wir den Wert des gegenwärtigen Lebens und gestalten es mit Weisheit.
Der Lauf der Zeit ist Teil von Gottes Plan.
Ursula Bernhardt
Foto von Arthur Miranda auf Unsplash
